Gedenken alleine genügt nicht
Jeder Rednerbeitrag bei der Gedenkveranstaltung zum 78. Jahrestages der Kapitulation der
Wehrmacht am Timeloberg enthielt eine Mahnung oder einen Appell zum Frieden. Das ist gut und
wichtig auf einer solchen Veranstaltung.
Leider genügt es nicht, nur zu gedenken und Frieden anzumahnen. So war die knappe Bezugnahme auf den Ukrainekrieg leider einseitig. Krieg ist nicht erst seit dem russischen Angriffs wieder Mittel, um machtpolitische Interessen durchzusetzen, wie Herr Dr. Roepert vortrug. Krieg als machtpolitisches Instrument haben die USA seit dem 2. Weltkrieg kontinuierlich genutzt, nur eben nicht in Europa. Putin hat mehr als 20 Jahre gebraucht, um von einem Freund Westeuropas zu einem Feind zu werden. Wer die Augen verschließt vor all dem, was die EU, die NATO und vor allem die USA in der Zeit zur Entwickung der Spannungen mit Russland und die Entstehung des Krieges in der Ukraine beigetragen haben, bleibt einäugig und verweigert sich der Realität. Nur wenn sich der Westen der eigenen Mitverantwortung stellt, hat er die Chance, den Apellen zum Frieden zu folgen und sich für einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine einzusetzen.
Damit das Sterben aufhört.
Christoph Günther, dieBasis